Wenn Schwitzen zur Hautsache wird: Schweißflechte, Hitzepickel & Co. – was wirklich dahintersteckt
Sonnige Tage, Bewegung an der frischen Luft, Sommerabenteuer – eigentlich ein Grund zur Freude. Doch für viele Menschen bringt der Sommer nicht nur Wärme, sondern auch ein unangenehmes Hautproblem mit sich: juckende, gerötete oder nässende Stellen, oft an empfindlichen Körperregionen. Was auf den ersten Blick harmlos wirkt, kann sich schnell zu einer echten Belastung entwickeln – medizinisch als intertriginöse Dermatitis, im Alltag besser bekannt als Schweißflechte.
Was ist eine Schweißflechte? Die Symptome und Ursachen
Schweiß ist lebenswichtig: Er hilft dem Körper, sich bei Hitze oder körperlicher Anstrengung abzukühlen. Doch wenn er nicht richtig verdunsten kann – etwa in Hautfalten, unter enger Kleidung oder bei großer Hitze – wird aus einem Schutzmechanismus ein Risiko für die Haut.
Schweiß – natürlich und wichtig
Schweiß besteht zu etwa 99 % aus Wasser und spielt eine zentrale Rolle bei der Temperaturregulation des Körpers. Beim Verdunsten kühlt er die Haut. Der typische Körpergeruch entsteht erst, wenn Schweiß von Hautbakterien zersetzt wird. Schwitzen ist eine natürliche Reaktion auf Hitze, Bewegung oder emotionale Reize – und ein wichtiges Zeichen gesunder Körperfunktionen.
Bleibt Schweiß auf der Haut stehen, entsteht ein feucht-warmes Milieu. Die Haut wird weich, quillt auf, und ihre natürliche Schutzbarriere wird durchlässig. In diesem geschwächten Zustand können sich körpereigene Keime wie Bakterien (Staphylococcus aureus) oder Hefepilze (Candida albicans) übermäßig vermehren.
So entsteht eine sogenannte Schweißflechte – auch als Intertrigo bekannt. Typisch sind gerötete, gereizte, juckende oder nässende Hautstellen – vor allem dort, wo Haut auf Haut liegt und die Luft schlecht zirkuliert, zum Beispiel unter den Achseln, in Leistenfalten oder unter der Brust. In schwereren Fällen zeigen sich Bläschen, Pusteln oder sogar schmerzhafte Entzündungen – besonders dann, wenn zusätzlich eine bakterielle Infektion auftritt.
Schweißflechte erkennen – Aussehen und Geruch?
Gerötete, feuchte Hautstellen, oft in Hautfalten oder dort, wo Haut auf Haut liegt – das sind typische Anzeichen einer Schweißflechte. Die betroffenen Stellen wirken wund, aufgequollen oder leicht glänzend, manchmal zeigen sich kleine Bläschen oder Pusteln. Wenn es warm und feucht bleibt, kann ein unangenehm süßlich-saurer oder muffiger Geruch entstehen – ein Hinweis darauf, dass sich Bakterien oder Pilze auf der gereizten Haut vermehren.
Wer ist besonders gefährdet?
Eine Schweißflechte kann jeden treffen – ob Personen mit etwas mehr Körper, sportlich aktive oder schlanke Menschen. Doch bestimmte Gruppen sind besonders anfällig:
- Menschen mit Hyperhidrose (übermäßiges Schwitzen)
- Menschen mit Übergewicht (mehr Hautfalten, mehr Reibung)
- Sportler, besonders bei enger Funktionskleidung
- Menschen mit empfindlicher oder vorgeschädigter Haut
- Pflegebedürftige oder bettlägerige Personen
- Babys und Kleinkinder (z. B. in Hautfalten oder unter Windeln)
Schweißflechte & Wechseljahre
Hitzewallungen und vermehrtes Schwitzen in den Wechseljahren belasten die Haut – vor allem in Hautfalten. Feuchtigkeit, Reibung und empfindlichere Haut fördern die Entstehung von Schweißflechte.
Schweißflechte, Hitzepickel oder etwas anderes?
Oft wird eine Schweißflechte mit Hitzepickeln (Miliaria) verwechselt – kleinen roten Pusteln, die auftreten, wenn Schweißdrüsen verstopft sind. Besonders bei Kindern kann das schnell passieren, weil ihre Haut noch empfindlicher ist.
Auch eine Sonnenallergie (Polymorphe Lichtdermatose) mit Quaddeln und starkem Juckreiz oder eine Schweißdrüsenentzündung (Hidrosadenitis suppurativa), bei der sich schmerzhafte, eitrige Knoten unter der Haut bilden, ähneln dem Bild.
Deshalb wichtig: Bei unklaren Hautveränderungen, besonders mit Eiter, Schmerzen oder Fieber, sollte ärztlich abgeklärt werden.
Schweißdrüsenentzündung: Wenn es etwas tiefer geht
Eine Schweißdrüsenentzündung zeigt sich häufig als rötliche, schmerzhafte Knötchen oder Schwellungen – ähnlich wie Pickel oder kleiner Abszesse. Die Haut über dem betroffenen Bereich ist meist gerötet, gespannt und empfindlich. Im Gegensatz zu gewöhnlichen Pickeln sind die Entzündungen oft größer, härter und etwas tiefer im Gewebe. Sie treten bevorzugt in Achselhöhlen, Leisten, unter der Brust oder im Intimbereich auf – also dort, wo viele apokrine Schweißdrüsen sitzen.
In weiterem Verlauf können sich die entzündeten Knoten mit Eiter füllen, aufbrechen oder miteinander verbinden – es entstehen schmerzhafte Hautveränderungen, die ärztlich behandelt werden sollten. Umso wichtiger ist es, frühzeitig gegenzusteuern: Antibakteriell wirkende Salben mit entzündungshemmenden Pflanzenstoffen – wie die ilon Salbe classic aus der Apotheke – können dazu beitragen, die Haut zu beruhigen und die Entzündung sanft aus der Haut zu lösen.
Was tun bei Schweißflechte (Hyperhidrose) und Hitzepickel (Miliaria)?
Pflegende Salben wie die ilon Protect-Salbe mit atmungsaktivem Schutzfilm helfen dabei, die Haut vor Feuchtigkeit, Reibung und mechanischer Belastung zu bewahren. Ideal für empfindliche Zonen wie Hautfalten, Oberschenkel oder den Po beim Radfahren – für ein rundum angenehmes Hautgefühl, auch bei Wärme, Bewegung und Belastung.
Auch eine beginnende Schweißflechte lässt sich meist selbst gut behandeln – wenn rechtzeitig gegengesteuert wird. Wichtig ist vor allem, der Haut Feuchtigkeit zu entziehen und Reibung zu vermeiden:
- Luftige, atmungsaktive Kleidung aus Baumwolle oder Leinen unterstützt ein gesundes Hautklima.
- Enge oder synthetische Stoffe – insbesondere bei Hitze oder sportlicher Aktivität – sollten möglichst vermieden werden.
- Hautfalten trocken halten, z. B. mit Babypuder oder weichen Stoffeinlagen.
- Gereizte Hautpartien sanft kühlen, jedoch nie direkt mit Eis in Kontakt bringen.
- Milde, pH-neutrale Reinigungsprodukte verwenden, um das natürliche Gleichgewicht der Haut zu erhalten.
Auf das Kratzen gereizter Hautpartien möglichst verzichten – so wird verhindert, dass Keime eindringen und die Haut zusätzlich belastet wird.
Duschen bei Schweißflechte
Mehrmals tägliches Waschen oder Abduschen kann bei Schweißflechte sinnvoll sein – meist genügt dabei klares, lauwarmes Wasser, um Schweiß schonend zu entfernen, ohne die Haut zusätzlich zu reizen. Eine pH-hautneutrale Waschlotion sollte nur einmal täglich zum Einsatz kommen, wenn spürbar Geruch oder Rückstände entstanden sind. Anschließend die Haut vorsichtig trocken tupfen oder mit kühler Luft föhnen – sanft und reizfrei.
Hausmittel bei Schweißflechte
Bei einer beginnenden Schweißflechte können einfache Hausmittel helfen, die Haut zu beruhigen und Feuchtigkeit zu reduzieren.
- Schwarztee-Umschläge wirken durch ihre Gerbstoffe leicht entzündungshemmend und austrocknend.
- Auch dünn aufgetragene Heilerde oder zinkhaltige Salben (z. B. ilon Wundpflege-Salbe) können die betroffenen Stellen trocknen und beruhigen.
- Leicht verdünnter Apfelessig hat eine milde antibakterielle Wirkung, sollte aber nur auf intakter Haut angewendet werden.
Wichtig ist zudem, luftige Kleidung aus Baumwolle zu tragen, Schwitzen zu vermeiden und Hautfalten möglichst trocken zu halten – zum Beispiel durch weiche Stoffeinlagen oder häufiges Umkleiden.
! Wichtig: Wenn sich die Haut verschlimmert, schmerzhaft entzündet, nässt oder unangenehm riecht, sollte ärztlich abgeklärt werden, ob eine bakterielle oder pilzbedingte Infektion vorliegt. Dann reicht Hauspflege meist nicht mehr aus.
Fazit: Schweiß ist natürlich – aber die Haut verdient Schutz
Schwitzen gehört zum Leben – und ist eigentlich etwas Gutes. Erst wenn Feuchtigkeit nicht entweichen kann, wird’s für die Haut unangenehm. Aber keine Sorge: Mit luftiger Kleidung, cleverer Pflege und pflanzlicher Unterstützung lässt sich viel vorbeugen. Wer seiner Haut jetzt etwas Gutes tut, fühlt sich auch an warmen Tagen rundum wohl.
Denn Schwitzen soll den Körper kühlen – und nicht die Stimmung verderben.
Rötungen, Juckreiz, Bläschen, Knoten oder Pickel, was diese Symptome noch bedeuten können? Mehr zu einer möglichen Behandlung, Tipps und Ratgeber erfahren, wer dies möchte, kann in unserem Hautjournal oder auf ilon.de stöbern.
Die häufigsten Fragen zur Schweißflechte:
Schweißflechte
Ja, bei einer ausgeprägten Schweißflechte mit bakterieller oder pilzbedingter Infektion können medizinische Salben oder Cremes notwendig sein. Antimykotische (pilzhemmende) oder antibakterielle Präparate werden vom Arzt verordnet.
Schweißflechte entsteht, wenn Schweiß nicht richtig verdunsten kann, beispielsweise unter enger Kleidung oder in Hautfalten. Durch das feucht-warme Milieu quillt die Haut auf und ihre Schutzbarriere wird durchlässig. Bakterien oder Hefepilze wie Candida albicans können sich leichter vermehren und die Haut reizen. Übergewicht, starkes Schwitzen (Hyperhidrose), empfindliche Haut oder häufige körperliche Belastung erhöhen das Risiko.
Eine ärztliche Behandlung ist erforderlich, wenn die Haut stark nässt, unangenehm riecht, schmerzhaft entzündet ist oder Fieber und allgemeines Unwohlsein auftreten. In diesen Fällen kann eine zusätzliche bakterielle oder pilzbedingte Infektion vorliegen, die gezielt mit Medikamenten behandelt werden muss.
Gegen Schweißflechte helfen vor allem das Trockenhalten der Haut, luftige Kleidung und schützende Salben. Bei bakteriellen oder pilzbedingten Infektionen sind spezielle Medikamente erforderlich, die ärztlich verordnet werden.
Eine Schweißflechte, auch als Intertrigo bezeichnet, ist eine Hautreizung, die durch Hitze, Feuchtigkeit und Reibung entsteht. Typisch sind gerötete, juckende oder nässende Hautstellen, oft in Hautfalten wie unter der Brust, in den Leisten oder den Achselhöhlen. Die Haut wirkt wund, aufgeweicht oder leicht glänzend, manchmal mit kleinen Bläschen oder Pusteln. Bleibt es warm und feucht, kann ein süßlich-saurer Geruch entstehen – ein Zeichen für Bakterien- oder Pilzwachstum.
Hitzepickel entstehen, wenn Schweißdrüsen verstopfen und sich kleine Bläschen oder Pusteln bilden. Bei Hitzepickeln hilft es, die Haut kühl zu halten, lockere Kleidung zu tragen und starkes Schwitzen zu vermeiden. Milde, pH-neutrale Reinigung und sanftes Trocknen der Haut unterstützen die Heilung.
Bei einer beginnenden Schweißflechte hilft es, die Haut trocken zu halten und Reibung zu vermeiden. Luftige Kleidung, sanftes Kühlen, Babypuder oder atmungsaktive Schutzcremes wie die ilon Protect-Salbe können die Haut beruhigen. Auch Schwarztee-Umschläge oder zinkhaltige Salben unterstützen die Heilung. Verschlimmern sich die Beschwerden, nässt die Haut oder entstehen Schmerzen, ist eine ärztliche Abklärung notwendig.
Wie lange eine Schweißflechte anhält, hängt von der Schwere ab. Leichte Reizungen bessern sich oft nach wenigen Tagen, wenn die Haut trocken und geschützt bleibt. Bei stärkerer Entzündung oder zusätzlicher Infektion mit Bakterien oder Pilzen kann die Heilung eine bis zwei Wochen dauern und erfordert manchmal medizinische Behandlung.
Bildquelle: Cesra Arzneimittel
Artikel entstand in Zusammenarbeit mit unserem Experten:

Wolfram Kurschat
Wolfram Kurschat, geboren 1975, ist professioneller Radsportler, Olympiateilnehmer und approbierter Apotheker.
Im Zuge seiner Karriere als Mountainbikeprofi nahm er 2008 an den olympischen Spielen in Peking teil und erreichte einen 33. Platz. Im Mountainbikeweltcup schaffte er es mehrfach aufs Podest. Bei deutschen Meisterschaften errang er mehrere Meistertitel im Mountainbike. Gleiches gelang ihm im Jahr 2013 auch im Bergzeitfahren auf der Straße.
Parallel zu seiner Sportkarriere absolvierter er ein Pharmazie-Studium in Heidelberg. Nach der Approbation arbeitet er seit vielen Jahren bei einer familiengeführten Apothekenkooperation mit 8 Standorten und 130 Mitarbeitern im Raum Mannheim/Mainz/Wiesbaden.