Warum tritt Herpes im Winter öfter auf?
Zum einen gibt es im Winter einfach mehr Infekte der oberen Atemwege, die das Immunsystem beanspruchen, sodass es dann schnell zu einem Herpes kommen kann. Dazu muss man wissen: Haben wir das Herpes-Simplex-Virus einmal im Körper, dann bleibt es dort auch. Es handelt sich hierbei um eine latente Infektion, die unser Immunsystem – wie grundsätzlich alle latenten Infektionen – in Schach hält. Wenn es aber zu Situationen kommt, in denen die Immunkontrollfunktion – diese Polizeifunktion des Immunsystems – beispielsweise durch eine Erkältung beeinträchtigt wird, genügt das bereits für eine Reaktivierung des Lippenherpes aus. Ein vorhergehender Infekt macht also einen erneuten Ausbruch wahrscheinlicher.
Außerdem ist die Barrierefunktion der Haut im Winter gestört, weil es aufgrund der trockenen und kalten Luft zu einer vermehrten Beanspruchung der Lippen, der Schleimhaut in der Nase und der Haut um den Mund kommt. Nicht zu vergessen die vermehrte mechanische Manipulation in diesem Bereich, weil wir uns z.B. häufiger mit dem Taschentuch die Nase putzen. Diese zusätzliche Belastung der Hautbarriere bzw. die Verminderung der Barrierefunktion trägt auch dazu bei, dass wir schneller einen Lippenherpes bekommen.