Wildfleisch am Piercing – was genau ist das?

Dermatologen sprechen von Wildfleisch am Piercing (Keloid), wenn Hautgewebe entlang einer offenen Wunde wuchert. In den meisten Fällen besteht kein ernsthaftes Gesundheitsrisiko. Sogenanntes Wildfleisch oder Wildes Fleisch am Piercing ist jedoch unangenehm und mildert die Freude an dem neuem Körperschmuck.

Was ist Wildfleisch am Piercing?

Bei Wildfleisch handelt es sich um unkontrolliertes Wachstum von Narbengewebe. Diese wird häufig als verdickte, wulstige Erhebung um das Piercing herum sichtbar. Wildfleisch am Piercing bildet sich immer dann, wenn die oberen Hautschichten fehlen. Keloide sind dabei eine völlig normale Reaktion des Körpers.

Der übermäßige Gewebeaufbau bzw. das wuchernde Gewebe dient dem Schutz und der Heilung der betroffenen Haut. Das Gewebe kann anfangs klein und unauffällig erscheinen. Es hat aber oftmals die Tendenz, mit der Zeit zu wachsen.

Bei welchen Piercing-Arten kommt Wildfleisch vor?

Wildfleisch am Piercing kann grundsätzlich bei allen Arten von Piercings auftreten.

Generell sind Piercings an Körperstellen, an denen die Haut dicker ist oder die sich ständig bewegen, häufiger von diesen Hautwucherungen betroffen.

1. Knorpelpiercings

Piercings am Ohr bzw. Ohrknorpel oder Nasenpiercings sind anfälliger für die Bildung von Wildfleisch. Da der Knorpel an Ohr oder an der Nase weniger durchblutet ist, kann die Heilung hier länger dauern.

2. Lippen- und Zungenpiercings

Aufgrund der ständigen Bewegung und des Speichels, welcher u.a. Bakterien enthält, besitzen diese Piercings ein erhöhtes Risiko für eine Wildfleischbildung.

3. Bauchnabelpiercings

Durch die Lage und die ständige Reibung an Kleidung kann es hier ebenfalls vermehrt zur Bildung von Keloiden kommen.

4. Intimpiercings

Piercings im Intimbereich sind besonders empfindlich und die Haut ist hier oft dicker. Dies kann die Entstehung von Narbengewebe begünstigen.

Typische Symptome für Keloide am Piercing

Die Anzeichen von Wildfleisch am Piercing sind in der Regel recht eindeutig und können leicht identifiziert werden. Typische Anzeichen für Wildfleischbildung sind:

Erhabenes Hautgewebe

Wildfleisch erscheint als verdicktes, leicht erhabenes Gewebe um das Piercing herum. Es kann eine glänzende, rötliche bis rosa Farbe aufweisen.

Empfindlichkeit oder leichte Schmerzen

Die betroffene Stelle ist leicht empfindlich, insbesondere bei Berührung. In einigen Fällen können auch leichte Schmerzen auftreten.

Blutungen bei Berührung

Wildfleisch kann dazu neigen, bei Berührung zu bluten. Dies geschieht aufgrund der erhöhten Durchblutung des Gewebes.

Langsames Heilen des Piercings

Ein Anzeichen von Wildfleisch ist oft, dass die Wunde am Piercing nicht wie erwartet abheilt. Es dauert länger, bis es zu einer vollständigen Abheilung kommt.

Im Gegensatz zu einer Infektion, die oft von Symptomen wie Rötung, Schwellung oder Schmerz mit Eiter begleitet wird, zeigt sich Wildfleisch aber als erhabenes Gewebe ohne Anzeichen von Eiter.

Wucherndes Narbengewebe am Piercing:
Ursachen und Risikofaktoren

Auch wenn wildes Fleisch am Piercing in der Regel harmlos ist, machen sich viele Menschen Sorgen. Doch die Reaktion darauf ist sehr individuell. Die folgenden Faktoren spielen bei der Bildung von Wildfleisch häufig eine Rolle:

  • falsche Pflege des Piercings
  • übermäßige Reibung durch zu enge Kleidung oder Bewegungen
  • genetische Veranlagung
  • unsachgemäß gestochenes Piercing
  • Material und Größe des Piercings
  • Stress und ein geschwächtes Immunsystem

Wie wird „Wildes Fleisch“ richtig behandelt?

Die Behandlung von Wildfleisch am Piercing umfasst eine Vielzahl von Ansätzen. Je nach Schweregrad und individuellen Umständen können diese angepasst werden. So kann beispielsweise:

  1. durch eine Kryotherapie überschüssiges Narbengewebe entfernt werden. Dabei wird flüssiger Stickstoff auf die betroffene Stelle aufgetragen. Diese Art der Entfernung von wildem Fleisch muss mehrmals beim Arzt wiederholt werden.
  2. beim Piercer eine Anti-Wildfleisch-Disc angelegt werden. Durch den Druck der Disc wird das Narbengewebe entlang des Piercings reduziert.
  3. ein spezielles Silikon-Pad oder -Gels verwendet werden, um die Wundheilung zu verbessern.

Wie kann Piercing-Wildfleisch vorbeugt werden?

Eine gründliche Hygiene nach dem Stechen eines Piercings ist hier entscheidend. Hautentzündungen oder eine ständige Reizung erhöhen das Risiko für die Bildung von Narbengewebe, einer sogenannten hypertrophen Narbe, am Piercing.

Kommt es zu einer Entzündung, kann hier beispielsweise die ilon Salbe classic angewendet werden. Hierbei wird der entzündete Bereich gründlich desinfiziert und anschließend die Salbe aufgetragen. Um die Salbe auf dem betroffenen Bereich nicht durch Kleidung oder in der Bewegung wieder zu entfernen, empfiehlt es sich, wenn möglich ein Pflaster oder einen Verband darüber zu befestigen.

Wichtig ist dabei, den Vorgang täglich zu wiederholen. Tritt nach 2-3 Tagen immer noch keine Verbesserung ein sollte ein Arzt aufgesucht werden.

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Artikel entstand in Zusammenarbeit mit unserem Experten:

Patrick Günther
Unternehmer und Apotheker | Website | Weitere Beiträge

Patrick Günther, geboren 1971, ist approbierter Apotheker und langjähriger Unternehmer.

Er absolvierte sein Pharmazie-Studium in Hamburg und arbeitete nach der Approbation einige Jahre im Marketing und Vertrieb in der Pharmaindustrie. Im Jahr 2003 übernahm er – Ocean Pharma - das 1978 in Reinbek bei Hamburg von seinem Vater gegründete Unternehmen.

In den letzten 20 Jahren war er der Vater der Entwicklung des Mikro-Algenaktivstoffs Spiralin® und einer Vielzahl von medizinischen Kosmetika und Fußpflege-Produkte auf Basis von Spiralin®.