Hautentzündung nach einem Insektenstich
Ein leises Surren, ein kaum spürbarer Stich und schon ist es passiert: Eine Mücke oder ein anderes Insekt hat zugeschlagen. Was harmlos beginnt, wird schnell zur nervigen Geduldsprobe: Das Jucken setzt ein, wir kratzen instinktiv – und genau da beginnt das eigentliche Problem.
Denn durch das Kratzen entstehen winzige Hautverletzungen, die Bakterien Tür und Tor öffnen. Die Folge? Rötungen, Schwellungen, Entzündungen – manchmal sogar eitrige, schmerzende Stellen.
Was passiert beim Mückenstich?
Wenn eine Mücke sticht, durchstößt sie mit ihrem Stechrüssel die Haut und sucht gezielt nach kleinen Blutgefäßen. Dabei saugt sie nicht nur Blut, sondern gibt gleichzeitig Speichel in die Wunde ab. Dieser Speichel enthält verschiedene Enzyme und Eiweiße, die verhindern, dass das Blut gerinnt – so kann die Mücke ungestört trinken.
Warum juckt ein Mückenstich?
Der Körper erkennt die fremden Eiweiße im Mückenspeichel als Eindringlinge. Das Immunsystem schlägt Alarm und schüttet Histamin aus – ein körpereigener Botenstoff, der die Blutgefäße erweitert und Immunzellen an die betroffene Stelle ruft. Das Histamin sorgt für:
- Juckreiz
- Schwellung
- Rötung
- manchmal leichte Schmerzen oder Erwärmung
Diese Reaktion ist eigentlich ein Schutzmechanismus – aber der Juckreiz verleitet uns zum Kratzen, was die Haut zusätzlich reizt, Mikroverletzungen verursacht und im schlimmsten Fall zu Entzündungen führt.
Daher – so sehr es juckt: Finger weg – nicht kratzen!
SOS-Tipps bei Mückenstichen –Kälte oder Wärme?
Kälte hilft am besten direkt nach dem Stich: Sie lindert den Juckreiz, reduziert Schwellung und beruhigt die Haut. Ein kaltes Tuch, Eiswürfel oder kühlendes Gel schaffen schnell Linderung – auch später, wenn der Stich erneut juckt.
Wärme wirkt gezielt gegen die Ursache des Juckreizes. Hitze (ca. 50 °C) zerstört Eiweiße im Mückenspeichel und stoppt die Immunreaktion. Stichheiler oder ein warmer Löffel sind dafür geeignet – aber nur bei frischen Stichen und unversehrter Haut!
Fazit: Kälte beruhigt – Wärme stoppt die Reaktion. Je früher du reagierst, desto besser.
Die Zecke – klein, aber nicht harmlos
Viele denken, Zecken seien Insekten – doch das stimmt nicht. Tatsächlich gehören sie zur Familie der Spinnentiere, genau wie Spinnen und Milben. Anders als Insekten haben Zecken acht Beine, keine Fühler und keine Flügel.
Zecken werden aktiv, sobald die Temperaturen über 8 °C steigen. Ihre Hauptsaison reicht von März bis Oktober, aber an milden Tagen können sie auch früher im Jahr oder bis in den Spätherbst hinein auftreten. Sie sitzen im hohen Gras, im Gebüsch oder im Unterholz und lauern auf vorbeikommende Tiere oder Menschen. Haben sie einen Wirt gefunden, beißen sie sich fest und saugen Blut – oft stundenlang, ohne dass man es merkt.
In Deutschland sind Zecken weit verbreitet, besonders in Süddeutschland, also in Bayern und Baden-Württemberg, sowie in Teilen von Hessen, Thüringen, Sachsen und Rheinland-Pfalz. Sie fühlen sich vor allem in feuchten, grasreichen oder bewaldeten Gebieten wohl. Auch in anderen Teilen Europas – etwa in Österreich, der Schweiz, Tschechien oder Südskandinavien – gibt es Regionen mit erhöhtem Zeckenrisiko.
Gefährlich wird es, wenn Zecken beim Blutsaugen Krankheitserreger übertragen. Besonders gefürchtet sind zwei Erkrankungen: Borreliose, eine bakterielle Infektion, gegen die es keine Impfung gibt, und FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis), eine Virusinfektion, gegen die eine Schutzimpfung empfohlen wird – vor allem für Menschen, die sich viel in der Natur aufhalten oder in Risikogebieten wohnen.
Je länger die Zecke saugt, desto größer ist das Risiko einer Übertragung. Deshalb gilt: Die Zecke möglichst schnell und vollständig entfernen (z. B. mit einer Zeckenkarte), die Einstichstelle beobachten – und bei Rötung, Fieber oder grippeähnlichen Symptomen umgehend ärztlichen Rat einholen.
Zeckenstich: Meist unbemerkt – später gefährlich
Ein Zeckenstich juckt meist nicht, da der Speichel der Zecke die Haut betäubt. Oft bemerkt man den Stich nur zufällig beim Umziehen oder Duschen.
Achte besonders auf weiche Hautstellen wie Kniekehlen, Achseln oder den Nacken. Juckreiz oder Rötung treten meist erst später auf – etwa bei einer Reaktion oder Entzündung.