Muss man mit einer Nagelbettentzündung zum Arzt?

Die gute Antwort lautet: Nein, nicht immer muss man mit einer Nagelbettentzündung zu einem Arzt gehen. Aber aus einem eingewachsenen Zehennagel kann sich sehr wohl eine schwere Erkrankung mit ernsten gesundheitlichen Folgen entwickeln. Eine professionelle, ärztliche Behandlung muss daher je nach Ausprägung der Entzündung am Nagelwall oder entlang der Nagelplatte in Betracht gezogen werden.

Bei einer Nagelbettentzündung greifen Keime, Bakterien oder Pilze das Hautgewebe entlang der Nagelplatte an. Sie gelangen über trockene und rissige Haut, brüchige Nägel oder andere winzige Hautverletzungen in andere Nagelschichten, z.B. unterhalb der Nagelplatte. Vorrangig handelt es sich dabei um Staphylokokken-Bakterien, welche an betroffenen Stellen die Hautbarriere durchdrungen haben und eine Entzündung hervorrufen können.

Schwellung, Rötung und schmerzhaftes Pochen in Finger oder Zeh deuten auf eine Entzündung im Nagelbereich hin. Der dabei oftmals klopfende Schmerz entsteht durch den gesteigerten Pulsschlag der kleinen Blutgefäße im erkrankten Gewebe. Ist das Immunsystem stabil, kann der Körper eine solche Entzündung aus eigener Kraft innerhalb von fünf bis zehn Tagen heilen. Dann reicht die zusätzliche Unterstützung, beispielsweise mit der ilon Salbe classic, welche mehrmals täglich aufgetragen wird, oder anderen Hausmitteln.

Menschen mit einem geschwächten Immunsystem oder bestimmten Grunderkrankungen, wie beispielsweise Diabetes mellitus, sollten hingegen unverzüglich einen Arzt aufsuchen. Denn auch eine Nagelbettentzündung kann gefährlich für Betroffene werden. Bei der Diagnose Nagelbettentzündung, kann dabei die Ursache erforscht und der Erreger-Typ im Labor untersucht werden. Nur so ist eine gezielte, medizinische Behandlung möglich.

Je nach Art und Schwere der Hautentzündung an Finger- oder Zehennagel kann die Behandlung durch einen Arzt unterschiedlich lange dauern. Eine leichte Entzündung der Nagelhaut heilt innerhalb weniger Tage ab.

Schwere Nagelhautentzündungen, die einen chirurgischen Eingriff oder die Behandlung mit Medikamenten erfordern, benötigen mehrere Wochen oder Monate bis zur kompletten Heilung. Bleibt die Behandlung einer Nagelbettentzündung ganz aus, drohen gesundheitliche Komplikationen bis hin zur Knocheneiterung oder langfristigen Schädigung der Hand- und Fußgelenke.

Welcher Arzt ist für eine Nagelbettentzündung zuständig?

Wird eine Nagelbettentzündung an Finger oder Zeh vermutet oder es liegen schon länger als drei Tage starke Beschwerden vor? Dann sollte der Haus- oder Hautarzt aufgesucht werden. Die Mediziner nehmen einen Abstrich der Entzündung und schicken die Probe an ein entsprechendes Labor, um die Art der Keime zu bestimmen.

Bei einer leichten bis mittelschweren Entzündung im Nagelbereich ist die Haut gerötet und es bildet sich an den seitlichen Rändern, sowie unter der Nagelplatte, Eiter. Dieser kann spontan bei Druck auf den Nagel austreten. In diesem Stadium kann die Infektion noch durch Einweichen in warmen Wasser und auftragen der grünen Zugsalbe von ilon aufhalten. Auch der Arzt verschreibt in diesem Fall ein antiseptisches Mittel zur äußerlichen Behandlung der eitrigen Wunde.

Liegt eine akute Nagelbettentzündung vor, sind Fieber oder das Anschwellen von benachbarten Lymphknoten weitere mögliche Symptome. Der Eiter kann sich in dem Fall nicht selbst entleeren und die Ansammlung in der Haut vergrößert sich nach einiger Zeit. Es ist möglich, dass sich ein Abszess unter oder entlang dem Nagel bildet, der mit Hilfe von Antibiotika behandelt werden sollte oder einen chirurgischen Eingriff nötig werden lassen.

Bevor es soweit kommt, haben Ärzte bei einem eingewachsenen Zehennagel noch weitere Behandlungsmöglichkeiten, wie z.B.

  • das Anlegen von Tamponaden
  • Zugverbände aus Pflastern (Tapen)
  • Einsatz von Nagelspangen
  • Auftragen einer Zugsalbe mit Verband

Wann muss eine Nagelbettentzündung operiert werden?

Damit sich aus einem scheinbar harmlosen, eingewachsenen Nagel keine ernsten Komplikationen entwickelt, kann ein operativer Eingriff notwendig sein. Nur so ist es möglich, dass ein gesunder Nagel innerhalb weniger Monate wieder nachwächst. Ein Arzt wird je nach dem Schweregrad der Entzündung abwägen, welche Behandlung angemessen ist und nicht unnötig belastet. Gerade bei chronischen Nagelbettentzündungen ist es wichtig, die Ursache zu kennen und weitere Entzündungen entsprechend vorzubeugen.

Generell sollten größere Eiterherde aus der Haut entfernt werden, was heute mit Hilfe einer örtlichen Betäubung von einem Arzt schnell und ambulant durchgeführt werden kann. Je nach Lage der Nagelbettentzündung ist eine Abszess-Öffnung durch den Nagel möglich. Manchmal kann eine Nagelbettentzündung nur durch die operative Entfernung betroffener Teile des Nagels oder des Nagelbetts behandelt werden.

Im Nachgang wird normalerweise ein desinfizierender Salbenverband angebracht. Ein regelmäßiger Verbandwechsel ist dabei unbedingt durch einen Arzt durchzuführen, damit auch im Anschluss die Nagelbettentzündung behandelt wird, wie es bei eitrigen Entzündungen gewährleistet sein sollte.